27.7.18 Werter Leser, stell Dir vor, Du fährst aus Aalen, Stuttgart oder UIm hinaus zur Stadtgrenze und drei Entfernungen werden angezeigt: Darunter Hamburg. Und nur zwei weitere Ortschaften auf dem Weg dahin. So ist es uns heute ergangen, insgesamt 1005 Kilometer hat unser RV hinter sich gebracht. Die Nacht war kurz; mehrfach aufgewacht, weil vor dem Camp so mehrere superlange Tank-Trucks entweder das Öl oder Benzin gekühlt haben, oder die Klimaanlage durchlaufen ließen. Der Boss der Camp-Anlage wäre erst um 10 gekommen, so lange warten wir nicht und machen uns auf die Reise. Die RV Anlage in Teslin können wir somit nicht empfehlen. Von hier aus ging es weiter auf dem Alaska Highway nach Osten bis 22 Kilometer vor Watson Lake es ganz scharf rechts weg geht. Auf den Highway 37. Macht mal 724 Kilometer in den Süden, morgen dann den Rest nach Prince Rupert.
Kaffeepause in Nirgendwo. Der Kaffee war super, auch wenn wir plötzlich im Dunkeln saßen. Die 2 älteren Ladies ließen sich davon absolut nicht beeindrucken, auch wenn ein Gast seine Tankrechnung mit Kreditkarte bezahlen wollte, das Terminal läuft ja bekanntlich nur mit Strom. Kein Problem für die Ladies. Die alte Ritsch/Ratsch Kreditkarten-Apparatur, bei der man noch eine gelbe Quittung bekommt, hinterm Tresen hervorgezaubert, ans Fenster gesetzt und 2 Minuten später konnte der Kunde weiter des Weges ziehen.
Heute 4 Bären am Straßenrand gesehen und Aufnahmen gemacht, dann waren da ein Hase, mehrere Eichhörnchen, diverse Krähen und ein ausgestopfter Elch in einem Motel auf der A37 mit dem Namen Tatogga Lake Ressort. Prima Hamburger, und vor der Tür hängt ein Emblem von Erdinger Weißbier. Die haben hier sogar ein langsames Internet im Britisch Kolumbien.

Weiter geht’s, die Sonne steht im Rückspiegel und blendet. Wer jetzt uns entgegenkommt, hat Sichtprobleme. Und es wird immer dunkler. Zu Glück sind die Straßen gut ausgebaut. Aber man muss auf die Farbe Rot reagieren. Die kleinen Schilder am Straßenrand sind ja noch gut zu sehen, aber die kleinen Flaggen eingesteckt ebenfalls am Straßenrand kann man leicht übersehen. Sie stehen meist für Schäden in der Fahrbahn und wenn man dann mit dem V8 über die kurze Schadstrecke fliegt, ohne zu verzögern, ist ein ins Schlingern kommen nicht ausgeschlossen. Außerdem klappert alles, was nicht absolut verzurrt ist.
Irgendwann war dann Schluss mit lustig. Obwohl uns heute keine 100 Fahrzeuge entgegengekommen sind, darf man auf den offiziellen Parkplätzen, und die gibt es, wie auch bei uns, nicht übernachten. Also haben wir auf einen inoffiziellen Parkplatz, auf dem schon jemand sein Zelt aufgeschlagen hatte, ebenfalls den RV abgestellt.
Netz? Nix da. Nix geht. Morgen ist auch noch ein Tag
Fortsetzung Panamericana Teil 1 – Tag 10: Stau in Kanada