Tag 20: Zwei Vulkane

07.08.18 Einen Vorgeschmack auf Lima in Peru (das ist eine längere Geschichte, es geht darum, dass dort die Straßen und alles andere nicht mit normalen Werten gemessen werden kann) liefert der heutige letzte Ritt in die Wälder um Mt. Rainier. Einen ganz normalen Tagesausflug. Und der letzte auf unserer Reise der Panamericana.

Heute musste es fix gehen. Denn mittags knallt die Sonne unerbittlich herunter. Hier in der Umgebung von Seattle. Gut, wir haben eine gut funktionierende Klimaanlage an Bord. Aber es könnte ja sein, …

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Für heute habe ich einen Rundkurs abgesteckt. Einen Trip rund um den Vulkan Mt. Rainier. Immer rechts herum. Und so fahren wir auch. Dass Mt. Rainier ein Vulkan ist, wissen nicht alle. Aber man kommt diesem Vulkan näher als z.B. dem Denali in Alaska. Als wir den Vulkan zu zwei Drittel umrundet hatten, immer rechts, für optimale Sicht des Beifahrers, wenn Sie ihn mal sieht. Weil diese riesigen Bäume oft die Sicht versperren. Ist fast so wie in Italien mit dem Vesuv. Meine Frau war schon öfter da, aber immer hat sich der Vesuv hinter Wolken versteckt. Und hier sind es keine Wolken, hier sind es Bäume, die allerdings hervorragenden Schatten spenden.

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Und dann kommt das Schild: Hier geht’s nach St.Helens. Da war doch was. Ach ja,  1980 ist er das letzte Mal ausgebrochen. Wie weit? Was sagt der Tank? Ersatzkanister haben wir ja schon wegen des demnächst stattfindenden Heimflugs und der Rückgabe dieses RVs geleert. Also erst mal los. Und nach 30 Kilometer kommt der erste Aussichtspunkt, der die Geschichte, die 1980 passiert ist, fein säuberlich auflistet.
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Bilder gemacht. Weiter. Und dann gibt es ein Schild, hier geht es zum Norway Pass. Schlimmer als der Aufstieg bis hierher kann es ja nicht werden. Dachten wir.  Falsch gedacht. Denn der Aufstieg war gespickt mit Schlaglöchern und Bumpern, also kleine Hügel, die ein schnelles Fahren absolut verhindern. Hier aber sollte man Schilder, die einem darauf hinweisen, dass nach sieben Meilen keine Weiterfahrt besteht, nicht ignorieren. Es wird eng und enger. Die Natur holt sich zurück, was vor 38 Jahren in einer Aschewolke eingehüllt wurde. Die Außenspiegel werden permanent von Sträuchern erfasst, Schotterstraße wechselt sich ab mit Schlaglochpiste, kleine Bäume auf der Straße müssen überwunden werden.  Der RV stöhnt unter den Verwindungen. Und dann ein kleines Schild, mitten im Wald, mitten auf der Piste, dem Weg, der nur so breit ist wie der RV. Hier geht es nicht weiter. Die Straße ist auf zwanzig Metern weggebrochen. Man sieht nur noch den Abgrund.
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Wie war das mit den 7 Meilen? Schon mal ein 9 Meter langes Gefährt auf einem schmalen Weg gewendet? Andrea weist mich ein, rennt von vorne nach hinten. Nicht nur einmal. Nicht nur zweimal. Ein Glück, dass Der RV Servo-Lenkung hat. Nach vielen Vor und Zurück zeigen die 9 Meter RV in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Und wieder stehen uns 7 Meilen bevor. Zusammen sind es also 14 Meilen oder 22,4 Kilometer. Jetzt kommen uns auch drei andere Fahrzeuge entgegen, man spricht miteinander. Aber man kennt jetzt die Schlaglöcher und quer liegende Bäume.
Wir sind wieder zu Hause. Hat etwas länger gedauert. Das Benzin hat auch gereicht. Aber 475 km stecken auch in den Knochen. Der RV läuft, die Frisur sitzt. Morgen noch einmal ein Relaxing Tag.
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Fortsetzung Panamericana Teil 1 – Tag 21: MS Meeting

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